Geschichtlicher Hintergrund

Die Ingolstädter Herzöge beehren Ihre Schanzer!

Wir richten den Blick auf die geschichtsträchtige Epoche der Bayerischen Landesteilung von 1392 bis 1447. Die Zeit des ausgehenden Mittelalters und die der Spätgotik – der Ära der Herzöge von Bayern-Ingolstadt aus dem Haus Wittelsbach.

Stephan III., genannt der Kneißl oder auch der Prächtige, ist der älteste Enkel von Kaiser Ludwig dem Bayern. Er ist seit 1375 Herzog von Bayern und seit der Landesteilung von 1392 Herzog von Bayern-Ingolstadt.

Ludwig VII. – der Bärtige, geht 1368 aus der Ehe von Herzog Stephan und Taddea aus dem Haus der Mailänder Visconti hervor. Seine jüngere Schwester Elisabeth heiratet 1385 den französischen König Karl VI. und wird fortan bekannter unter ihrem französischen Namen Isabeau de Bavière. Karl ist jedoch aufgrund von Krankheit zeitlebens regierungsunfähig, wodurch der mit nach Paris gereiste Ludwig für seinen Schwager im Kronrat Frankreichs sitzt – lange vor seinem Antritt als Herzog von Bayern-Ingolstadt.

Ludwigs Mutter Taddea stirbt 1391, ein Jahr vor der Landesteilung. 1402 heiratet Ludwig Anna von Bourbon, die ihm neben seinem einzigen überlebenden Nachkommen Ludwig VIII. auch eine beträchtliche Mitgift bringt. Anna stirbt bereits 1408.

Unmittelbar nach seiner zweiten Heirat mit Katharina von Alençon 1413 verstirbt auch Ludwigs Vater Stephan. Jedoch erst nach dem Konzil von Konstanz 1415, das er als Leiter der französischen Delegation aufsucht, kommt Ludwig nach Bayern zurück und beendet damit seine Zeit am französischen Hof. Das Neue Schloss zu Ingolstadt wird von ihm 1418 als neue Residenz in Auftrag gegeben. Im Jahr 1425 beginnt auch der Bau des Liebfrauenmünsters, finanziert von einer Stiftung Ludwigs. Seine Grabkirche, wie geplant, wird das Münster jedoch nie. Er stirbt 1447 in Gefangenschaft seines Vetters Heinrich XVI. in Burghausen. Bayern-Ingolstadt gehört von da an zu Landshut.